Das isländische Hochland ist eine weite Fläche von unaussprechlicher natürlicher Schönheit. Von den dampfenden Schloten und regenbogenfarbigen Rhyolithbergen in Kerlingarfjöll und Landmannalaugar, den Vulkankratern von Víti und Askja, bis hin zum spektakulären und stimmungsvollen Gletschertal von Þórsmörk.
Das isländische Hochland lädt dich ein, einen Schritt zurück in die turbulente, vulkanische Vergangenheit Islands zu machen. Du wirst Zeuge des Zusammenwirkens und der Kollision von Naturkräften, die hier einige der schönsten Kulissen der Welt geformt haben.
Abenteuer im isländischen Hochland
Island kann sich mit seinen fremdartigen Landschaften und Basaltwüsten oft außerirdisch anfühlen. Diese wilde, raue und unnachgiebige Umgebung hat einige der schönsten Bergketten, Täler und Schluchten hervorgebracht. Es ist daher kein Wunder, dass das isländische Hochland ein Wanderparadies ist. Wanderer aus aller Welt strömen jeden Sommer in diese Region und begeben sich auf der Suche nach Abenteuern in die Wildnis. Die beliebteste Hochlandwanderung ist der Laugavegur-Treck, der sich von Landmannalaugar nach Thórsmörk erstreckt. Diese Wanderung dauert zwischen 3 und 6 Tagen, je nachdem, was für ein Tempo du vorlegst. Außerdem kann man sich organisierten Touren mit Übernachtung in Berghütten anschließen. Es besteht sogar die Möglichkeit, die Strecke im Rahmen des Laugavegur-Ultra-Marathons im Sommer zu laufen – ein unvergleichliches Trail-Running-Erlebnis.
Þórsmörk ist eine besonders dramatische Region. Sie ist im Sommer ein beliebtes Ziel für Wanderungen und Camping. Landmannalaugar gehört zum Naturschutzgebiet Fjallabak und ist in den Sommermonaten sogar noch beliebter. Das liegt an den unglaublichen pastellfarbenen Bergen und an einer natürlichen heißen Quelle, in der man sich nach einer langen Wanderung entspannen kann.
Man kann auch die Gelegenheit nutzen, das Hochland auf einer Route von Reykjavík nach Akureyri zu entdecken. Die Kjölur-Route führt durch Kerlingarfjöll und Hveravellir im zentralen Hochland. Hier lässt sich die herrliche Umgebung genießen und in den Naturpools baden. Dank der gut ausgestatteten Berghütten und Campingplätze sowie der nicht allzu schwierigen Straßen ist diese Strecke in den Sommermonaten eine sehr beliebte Route nach Nordisland. Es ist wichtig, auf das Fahren auf einer Hochlandstraße vorbereitet zu sein, und man benötigt ein 4×4-Fahrzeug mit hoher Bodenfreiheit. Informiere dich immer über das Wetter und die Straßenbedingungen und beachte bitte, dass die Hochlandstraßen nur in den Sommermonaten befahrbar sind.
Das isländische Hochland ist auch ein beliebter Spielplatz für einheimische Jeepfahrer, die mit ihren Geländewagen die Bergstraßen überqueren – ebenfalls eine beliebte Aktivität für Islandbesucher, die die Expressroute auf vier Rädern und nicht auf zwei Beinen zurücklegen wollen.
Gletscher im Hochland von Island
Im Hochland Islands findest du die zwei größten Eiskappen Europas, den Langjökull im Kaldidalur-Tal und den kolossalen Vatnajökull im Vatnajökull-Nationalpark. Außerdem befindet sich hier der Hofsjökull, dessen Ausmaße ebenfalls nicht zu verachten sind, zumal es sich um einen der größten Vulkane Islands handelt. Lass dich von dieser Region nicht täuschen: Sie mag gewaltig und unbeweglich aussehen, aber unter der Oberfläche rumpelt es und es gibt Anzeichen für die Dinge, die kommen werden. Island ist ständig in Bewegung, ächzt und atmet, was es zu einer der wunderbar unbeständigsten Inseln auf dem Planeten macht, und das isländische Hochland und seine atemberaubenden Landschaften verdecken lediglich die sich verändernde, brodelnde Aktivität in der Tiefe der Erde.
Das vulkanische isländische Hochland
Im zentralen Hochland befindet sich die Askja. Sie ist ein aktiver Vulkan, der einst von der NASA genutzt wurde, um Astronauten für den Umgang mit der Mondumgebung zu schulen. Auch wenn man nie weiß, welcher Vulkan als Nächstes ausbricht, war die Askja in den letzten Jahren nahe dran und könnte durchaus einer der nächsten Vulkane sein, der in den kommenden Jahrzehnten in Island ausbricht. Vor der Askja liegt der Öskjuvatn, ein milchig-blauer Kratersee. Viele haben dem kalten Wasser getrotzt und sind hineingelaufen, aber das ist nicht zu empfehlen. Der Öskjuvatn lässt sich am besten aus der Ferne betrachten. Weiter nördlich liegt der Vulkankrater Krafla und ein weiterer berühmter Kratersee, Víti.
In der südlichen Region des Hochlands befinden sich die Vulkankrater von Lakagígar. Hier befand sich einer der zerstörerischsten Vulkane Islands. Im Jahr 1783 verursachte der Ausbruch des Laki eine so große Hungersnot in ganz Europa, dass man sagt, er habe zur Französischen Revolution geführt.
Gibt es wilde Tiere im Hochland?
Es gibt Geschichten über Trolle, die in den unwirtlichsten und kargsten Gegenden des isländischen Hochlands leben. Tagsüber bekommt man sie nicht zu Gesicht, da die Sonne sie in Stein verwandelt. Es heißt jedoch, dass sie in der Nacht auftauchen… Vielleicht wirst du keine Trolle sehen, und es gibt auch nicht wirklich viele wilde Tiere an einem so kargen, aber schönen Ort. Gelegentlich kann man jedoch einen Polarfuchs oder sogar Rentiere erspähen, die im Sommer durch die Hochlandgebiete streifen.
Das isländische Hochland, mit seinen magischen Bergen, Ebenen, Tälern, Schluchten und Kratern, ist ein wahres Abenteuer und birgt neben dem bekannten Landmannalaugar viele Schätze. Wir empfehlen daher dringend, das isländische Hochland auf deine Bucket List zu setzen!